Der Gefühlsklärer

Der Gefühlsklärer

Es gibt Menschen, die sich gerade denen gegenüber, die ihnen eigentlich am Herzen liegen, verschließen.

In vielen traurigen Lovestorys passiert dies irgendwann, und es liegt immer am Gegenüber, ob er verstehen und akzeptieren kann, was in dem anderen vor sich geht.

Viele Menschen sind unglücklich, weil sie nicht verstehen können, was genau im Anderen passiert und auch ich war lange Zeit wütend, enttäuscht und traurig über das Verhalten eines Menschen, der mich in der Vergangenheit tiefer berührt hatte, als es mir eigentlich lieb war.

Der Text, den ich heute mit euch teile, hat mir immer mal wieder geholfen, bis ich jetzt vor kurzem, wirklich verstehen konnte.

Manchmal müssen wir die Masken durchschauen und unserem Gefühl das Erkennen überlassen…

DIE MASKE

„Bitte höre, was ich nicht sage!

Lass dich nicht von mir narren. Lass dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache, denn ich trage 1000 Masken – Masken, die ich fürchte abzulegen.

Keine davon bin ich. So tun als ob, ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass dich dadurch nicht täuschen- um Himmels Willen – lass dich nicht von mir narren.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle.

Als sei ich ein stilles Wasser, und als könne ich über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden.

Aber glaub mir nicht!

Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin:

Verwirrt, in Furcht und allein.

Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es irgendjemand merkt. Bei bloßen Gedanken an meine Schwächen, bekomme ich Angst und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen.

Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann:

Eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen; die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde.

Dabei wäre DIESER BLICK gerade meine Rettung – und ich weiß es – wenn es jemand wäre, der mich annimmt und mich liebt.

Das ist das Einzige, das mir Sicherheit geben würde, die ich mir selbst nicht geben kann:

Dass ich wirklich etwas wert bin!

Bitte höre sorgfältig hin, und versuche zu hören, was ich NICHT sage. Was ich so gerne sagen möchte, was ich um des Überlebenswillen rede, und was ich nicht sagen kann. Ich verabscheue dieses Versteckspiel, das ich da aufführe.

Es ist ein oberflächliches, unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst, aber du musst mir helfen – du musst deine Hand ausstrecken – selbst wenn es gerade das Letzte zu sein scheint, was ich mir wünsche.

Nur DU kannst mich zum Leben rufen!

Jedes mal, wenn du freundlich und gut bist, und mir Mut machst, jedesmal wenn du zu verstehen versuchst, weil du dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel.

Sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel!

Aber das sage ich dir nicht!

Ich wage es nicht!

Ich habe Angst davor, ich habe Angst, dass dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, du wirst gering von mir denken und über mich lachen. Und dein Lachen würde mich umbringen.

Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst NICHTS bin. Nichts wert. Und dass, du das siehst und mich abweisen wirst.

So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel:

Eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen. Ich rede daher im gängigen Ton, oberflächlichen Geschwätzes.

Ich erzähle dir alles, was wirklich NICHTS ist, und NICHTS von all dem, was wirklich ist – was in mir schreit; deshalb lass dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede,.

Dein Gespür und die Kraft deines Verstehens, geben mir Leben. Ich möchte, dass du das weißt. Ich möchte, dass du weißt, wie wichtig du für mich bist, wie sehr du aus mir DEN MENSCHEN machen kannst, der ich wirklich bin – wenn du willst!

Bitte – ich wünschte, du wolltest es!

Du kannst die Wand niederreißen, hinter der ich zittere. Du allein kannst mir die Maske abnehmen, du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt aus Angst und Unsicherheit befreien, aus meiner Einsamkeit!

Übersieh mich nicht! 
Bitte übergeh mich nicht! 
Es wird nicht leicht für dich sein!

Die lang andauernde Überzeugung, WERTLOS zu sein, schafft dicke Mauern…

Je näher du mir kommst, umso blinder schlage ich zurück – ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie.

Aber man hat mir gesagt, dass LIEBE stärker sei, als jeder Schutzwall – und darauf hoffe ich!“

(unbekannt)

In diesem Sinne
Eure Kati

Urheberrecht:
©2018 Katja Koller

Original Facebook Beitrag

8 Antworten auf „Der Gefühlsklärer“

  1. Hallo Katja,
    als ich gerade den Text des Gefühlsklärer gelesen habe, es hat mich total berührt .. und vieles verstanden warum mein Seelenpartner oft kontrovers reagiert. Ich habe noch nie die Zeilen zwischen den Zeilen gelesen und dafür schäme ich mich. Denn ich müsste es wahrnehmen, weil … ich bin ein Teil von ihm und er ein Teil von mir! Oh man, mein Herz klopft wie verrück und die Tränen laufen mir den Wangen entlang .. vielen Dank dafür <3, herzlich Grüße Ramona

  2. Danke, dass du diesen wundervollen Text mit uns teilst. Er ist einfach unglaublich geschrieben. LG Kristin

  3. Vielen Dank für den Text. Das ist so wahr. Lange hat es auch bei mir gedauert zu verstehen, dass er sich Masken aufsetzt. Und immer wieder muss ich daran erinnern, um damit umzugehen. Ganz herzlichen Dank nochmal.

  4. Wow! Vielen Dank. Als ich meinem GF bei unserer Begegnung eine gefühlten Ewigkeit in die Augen sah, schenkte er mir einen sehr warmen und liebevollen Blick.
    Noch wenige Minuten zuvor, bevor er mich bemerkte, war ich noch erschrocken gewesen über seine schlechte Laune und seinen kalten Augen. Dr. Jekyll und Mr. Hyde in einer Person, sehr schwer so jemanden als DS anzunehmen.

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